Sechs neue Acts mit lupenreinem Swing, gefühlvollem Soul, intergalaktischer Fusion, bewegendem Weltjazz und variantenreichem Pop.

Endlich: Die Temperaturen steigen allmählich, die Natur erwacht aus ihrem Winterschlaf und die ersten Frühblüher drängen an die Oberfläche – kein Zweifel: der Frühling naht. Und damit ist es allerhöchste Zeit für den nächsten bunten Strauß großartiger Acts für das „Elbjazz“ am 7. und 8. Juni 2024 im Hamburger Hafen.



Zu den bereits bestätigten 15 Elbjazz-2024-Acts gesellen sich: ASAF AVIDAN, SCOTT HAMILTON, JUDITH HILL, WARHAUS, ROCKET MEN und MASAA! Sechs fantastische Künstler und Bands, die ein weiteres Mal die musikalische Offenheit und Neugier des Festivals unter Beweis stellen, ohne dabei seine Jazz-Wurzeln außer Acht zu lassen. Oder um es auf den Punkt zu bringen: Elbjazz at it‘s best!



Neu bestätigt für das Elbjazz 2024:
ASAF AVIDAN
Wer dem hochcharismatischen Israeli bislang nicht verfallen ist, hat selbst schuld. Aber es ist noch nicht zu spät: Asaf Avidan lässt sich endlich wieder im Rahmen seiner Ichnology-Tour 2023/24 live sehen! Seit seinem Über-Hit „The Reckoning Song (One Day)“ ist einiges passiert. Mal scheint er mit Hallelujah-Sujet und folky Sechsachteltakt in die Fußstapfen Leonard Cohens zu treten, mal kommt er mit Amy-Winehouse-Grooves derart retro-soulig und gleichzeitig düster daher, dass man am liebsten von Motown noir sprechen möchte. Immer mit dabei: Sein markantes, zwischen tiefen Tonlagen und Falsett changierendes Organ, das mal an den Nerven, mal am Herzen zerrt. Eine Stimme, die meist rau, dann wieder unverhofft zärtlich, immer aber voller Blues daherkommt und derart suchterregend wirkt, dass von einem absoluten Live-Must-See gesprochen werden muss.



SCOTT HAMILTON
Seine Karriere begann Ende der 1970er. Aber der junge Saxophonist widmete sich ausdrücklich nicht den damals angesagten Fusion-Sounds – Scott Hamilton spielt klassischen Swing. Als wären die 1940er Jahre nie zu Ende gegangen. Coleman Hawkins und Lester Young sind die Vorbilder des US-Amerikaners, der bald mit Benny Goodman und Rosemary Clooney auf Tour ging und eigene Bands leitete. Hamiltons Straight-Ahead-Jazz findet seit Jahrzehnten auf höchstem Niveau statt, das Magazin Downbeat schrieb: „Scott Hamilton spielt sein Tenorsaxofon einfallsreicher und mit mehr Swing als jeder andere in der heutigen Szene.“ Kurz vor seinem 70. Geburtstag kommt Scott Hamilton nun im Quartett mit seiner holländischen Band zum ELBJAZZ. Selten klangen Standards so warm und rund.



JUDITH HILL
Spätestens, seitdem sie auf dem Soundtrack der 2020er-Drama-Serie „Little Fires Everywhere“ mit ihrer zerbrechlichen, aber kraftvollen Interpretation des Phil-Collins-Hits „In The Air Tonight“ zu hören war, ist die US-Amerikanerin mit der großen Soulstimme auch hierzulande in aller Munde. In ihrer Heimat kennt man Judith Hill bereits seit 2009, da sang sie „Heal the World“ bei der Trauerfeier von Michael Jackson. In ihrer aktuellen Single „Runaway Train“ blickt die Grammy-Gewinnerin auf ihre Karriere zurück. Als Tochter einer japanischen Pianistin und eines afroamerikanischen Bassisten ist sie in die musikalischen Kreise der ganz Großen aufgestiegen und blickt dabei auf die Höhe- und Tiefpunkte einer Frau in einem immer noch männerdominierten Music Biz.



WARHAUS
Herzschmerz war schon immer ein guter Katalysator für brillante Pop-Songs. Das weiß auch Warhaus alias Maarten Devoldere, gut bekannt als Co-Leadsänger und Gitarrist der belgischen Indie-Heroen Balthazar. Devoldere schloss sich nach einer besonders grausamen Trennung in ein süditalienisches Hotelzimmer ein und schrieb sich wochenlang den Kummer von der Seele. Das resultierende Album transportiert mit dem Titel durchaus Humor: „Ha Ha Heartbreak“. Der Trauer zum Trotz swingt Warhaus ganz vortrefflich – mit einem Gespür für Pathos und große Melodien. Sanfte Gitarren treffen auf verspielte Piano-Parts. Das Elbjazz-Publikum darf sich auf sizilianische Wärme im Hamburger Hafen freuen.



ROCKET MEN
Zwischen Pink Floyd und Meute ist noch Platz: für die grandios tanzbaren Klänge von Rocket Men. Die fünf Bandmitglieder sind jeweils in den Jazz- und Pop-Szenen von Hamburg, Berlin und Leipzig zuhause – und verschmelzen das Beste aus den zwei Welten in ihrer einzigartigen Fusion. Cineastische Synthesizer-Sounds treffen auf rockige Drum-Grooves und die ungehemmt treibenden Bläser-Lines von Trompete und Saxofon – und entwickeln gerade live eine funky Wucht. „Drum and Space“ nennen die fünf ihr selbst kreiertes Genre. Könnte Dub, Brass-Band-Rhythmen und Jazz-Improvisationen enthalten, und dazu: satte Techno-Beats.



MASAA
Masaa, dem vielfach preisgekrönten Quartett um den deutsch-libanesischen Sänger Rabih Lahoud, wird nachgesagt, „den spannendsten Ethno-Jazz dieser Tage“ zu spielen. Das „Ethno“ kann man streichen, das Ensemble verbindet verschiedene Einflüsse mit großer stilistischer Eleganz zu einem modernen Welt-Jazz, der in Beirut genauso zuhause ist wie in Berlin. Nicht zuletzt ist es der Stimme von Rabih Lahoud zu verdanken, dass sie den Deutschen Jazzpreis in der Kategorie „Vokalalbum des Jahres“ gewonnen haben: Eine Stimme, die gleichzeitig schmeichelt und wehtut. Die mitnimmt, erfüllt, erschöpft. Und selbst jene, die kein Wort Arabisch verstehen, lassen Masaa ihr Glück, ihren Schmerz und alle Empfindungen miterleben.



Zusätzlich zu diesen und vielen weiteren zu 100 Prozent menschlichen Live-Acts steht beim Elbjazz 2024 erneut die Verleihung des jazzki Awards auf der Agenda, bei dem sich alles um das Zusammenwirken von Mensch und Künstlicher Intelligenz dreht. KI – Gefahr oder Segen? Der in Deutschland einmalige Preis geht dieser Frage unvoreingenommen auf den Grund und klärt über Möglichkeiten wie Grenzen von Künstlicher Intelligenz im Jazz-Kontext auf. Der mit einem Preisgeld dotierte jazzki Award möchte einen Anreiz für Musiker schaffen, sich mit KI zu befassen und mit ihrer Hilfe neue kreative Wege zu beschreiten und innovative Lösungsansätze zu entwickeln. Noch bis zum 30. April können sich interessierte Musiker und Coder bewerben – weiterführende Informationen zu den Jurykriterien und das Bewerbungsformular sind unter jazzki Award zu finden.



Ganz so lange sollten sich Ticketkäufer, die auch eines der vier Elbjazz-Konzerte in der Elbphilharmonie besuchen möchten, nicht mehr Zeit lassen. Die Zahl der verfügbaren Plätze für die Konzerte von Ida Sand und Martin Kohlstedt am Festival-Freitag und Shalosh und Alice Phoebe Lou am Festival-Samstag schmelzen dahin wie Schnee in der Frühlingssonne.





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